Seite wählen

Über die gleichnamige Werkreihe von Dr. med. Michael Bode, Augenarzt und Maler

Die Schönheit im Auge des Betrachteten

Mit seiner Kunst verbindet der Augenarzt und Maler Michael Bode zwei sonst getrennte Welten. In seiner 2021 gegründeten Praxis bei Sursee erhält er Einblicke in die Schönheit und Ästhetik des Auges wie sie nur Medizinern offen stehen – auf Basis technisch gestützter Ophthalmologie und eines Digital Imaging Verfahrens. Ein Blick fürs Detail und Fachwissen spiegeln sich in seinen Arbeiten wider oder haben diese erst inspiriert.

Spannend ist das Spiel mit der Wahrnehmung des Betrachters: Michael Bode wählt seine Motive so, dass sie sich nicht unmittelbar mit Befunden wie Makuladegeneration, Retinopathie oder Netzhautveränderungen assoziieren lassen. Während Fachärzte oft sofort den Befund hinter dem Motiv entschlüsseln, bleibt dieser einer freien Assoziation verborgen. In der Wahrnehmung entstehen dann phantastische Landschaften, abstrakte Formen bis hin zu fernen Planeten oder Galaxien. Doch die berührende Reise, die nach Makrokosmos aussieht, ist eigentlich eine in den Mikrokosmos.


Aus der Praxis, für die Praxis

Hochauflösende Fotografien sind dabei ein erster Schritt auf dem Weg zum fertigen Werk. Zunächst wählt Michael Bode einen Ausschnitt und erforscht dessen Stimmung. Mit zunehmender Skalierung wächst der Grad der Abstraktheit, die ursprüngliche Bezogenheit gibt einer neuen Freiheit Raum. Später bildet ein Werk von einem Quadratmeter ein Motiv ab, das in Wirklichkeit nur wenige Millimeter misst.

Der Wechsel zwischen technischer Reproduktion realer Befunde und deren Umsetzung mit Öl auf Leinwand oder Tusche auf Papier rekurriert indes auf die kulturhistorische Kritik Walter Benjamins. Der Philosoph beklagte den Verfall der Aura der Kunst durch ihre mediale Vervielfältigung. Mit seiner Werkreihe «Die Schönheit im Auge des Betrachteten» kehrt Michael Bode diesen Prozess um, wo ihr technische Reproduktion als Brücke dient. Das gibt den Bildern eine «einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag» (Benjamin).

Im Augenzentrum LichtBlick bei Sursee (Grenzstraße 3a, 6214 Schenkon) sind derzeit ein Großteil der Bilder zu sehen. Kontaktieren Sie Michael Bode über die Praxisnummer +41 41 511 7 511 und info@az-lichtblick.ch.